Meditationen
Das Rahmengebet zum "Proslogion" (Anselm von Canterbury, 11 Jhd.)
"Du, Herr, mein Gott, lehre mein Herz, wo und wie es dich suchen soll, wo und wie es dich finden kann... Ich bitte, Gott, lass mich dich erkennen, lass mich dich lieben, damit ich mich an dir freue. Und wenn ich es in diesem Leben nicht bis zur Vollendung kann, so lass mich wenigstens jeden Tag voranschreiten."
Psalm 121
1 Ein Lied für die Wallfahrt. Ich erhebe meine Augen zu den Bergen: * Woher kommt mir Hilfe?
2 Meine Hilfe kommt vom HERRN, * der Himmel und Erde erschaffen hat.
3 Er lässt deinen Fuß nicht wanken; * dein Hüter schlummert nicht ein.
4 Siehe, er schlummert nicht ein und schläft nicht, * der Hüter Israels.
5 Der HERR ist dein Hüter, * der HERR gibt dir Schatten zu deiner Rechten.
6 Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden * noch der Mond in der Nacht.
7 Der HERR behütet dich vor allem Bösen, * er behütet dein Leben.
8 Der HERR behütet dein Gehen und dein Kommen * von nun an bis in Ewigkeit.
Gebet (B. Dörig):
Gott, irgendwo in mir spüre ich deine Gegenwart
als Unruhe, die mich weitertreibt, zumeist.
Als Frage, die mich nicht schlafen lässt.
Als kleines Glück manchmal.
Als Freude und Friede am Abend beim Kerzenschein.
Vielleicht hast du zu tun mit der Freundschaft zweier Menschen.
Mit dem kleinen Mut für den neuen Schritt in den Tag.
Mit dem Lächeln einer Frau, das mich meint.
Gott, ich bitte nur dies: Bleib in mir als Unruhe, die schöpferisch macht.
Und als Kraft, die meine Schwachheit trägt.
Und als Ziel vor meinem Weg.
Gebet (H. Arens):
Du Gott im Geheimnis!
Du bist Licht und Dunkel.
Reden und Schweigen.
Tod und Leben.
Gewitter und Regenbogen.
Erschrecken und Faszination.
Du bist Zeit und Ewigkeit.
Anfang und Ende
Alpha und Omega.
Du Gott im Geheimnis.
Geheimnisvoller Gott.
Ich möchte dich greifen und fasse dich nicht.
Ich möchte von dir reden
Und finde die Worte nicht.
Ich möchte dich sehen.
Doch meine Augen vermögen es nicht.
Zu groß bist du.
Unfassbar. Unbegreiflich.
Was mir bleibt will ich tun:
Schweigen vor deinem Geheimnis.
In Ehrfurcht verweilen und vertrauen.
Dass du mir die Tür zu dir von innen öffnest.
Der rote Faden (A. Albrecht)
Herr,
verstrickt in viele
Netze, Notwendigkeiten
und Pflichten,
erkennen wir oft nicht mehr
den roten Faden Sinn.
Herr,
gebunden an viele
Kreuze, Sorgen
und Ängste,
suchen wir oft vergeblich
nach dem roten Faden Sinn.
Herr,
geblendet von vielen
Bildern, Verführung
und Reklame,
finden wir kaum noch
den roten Faden Sinn.
Herr,
zerrissen von vielen
eigenen Wünschen und
Anforderungen von außen,
suchen wir verzweifelt
nach dem roten Faden Sinn.
Schenk du ihn uns,
schenk ihn aus deinem Wort.
Amen
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Hier findet ihr noch ein paar Ideen aus einer speziellen Andachtsform, dem sog. Klangwort. Es wird angeboten in der Kirchengemeinde St. Gallus in Biberach.